Am 17.06 wurde der Tag der offenen Gesellschaft gefeiert. Gerade in der heutigen Zeit, die sich durch weltweite Terroranschläge, Kriege und wackelnde Demokratien auszeichnet, ist ein solcher Tag genau das Richtige.
Aber wie definiert sich eigentlich eine offene Gesellschaft?
Wir sind uns alle einig, sie ist tolerant, friedlich, weltoffen, vielfältig und Demokratie liebend. Diese Werte wackeln und ob ein einzelner Gedenktag ausreicht, um an diese Werte zu erinnern, ist fraglich. Viele Bürger sind verunsichert, es werden Ängste geschürt, die den Rassismus verstärken und rechtslastige Parteien fördern.
Der Rassismus ist aktueller denn je und Gott, gleichwohl wie er genannt wird, ist die Rechtfertigung für viele willentlich getötete Menschen. An dieser Stelle muss dringend einmal in die Tiefe gegangen werden. Der Begriff „Gott“ ist ein reiner Kunstbegriff. Denn egal, welche Offenbarungsreligion angeführt wird, ist Gott immer vollkommen, eine reine Einheit und weist keinerlei Differenzen auf. Das gute Bestreben gläubiger Menschen, sollte immer akzeptiert und geschätzt werden; wenn jedoch das Resultat mit Tod gleichgesetzt werden kann, läuft etwas gewaltig schief. Denn vergossenes Blut hat nicht im geringsten etwas mit Nächstenliebe, Reinheit und Vollkommenheit zu tun.
Der Rassismus - ein so alter Hut, dessen Folgen immer in menschenunwürdigen Bedingungen endeten, erlangt wieder Popularität- kann das wahr sein? Ein so abgedroschenes Prinzip darf wieder öffentlich diskutiert und als Meinung vertreten werden, ohne dass die Personen sich schämen müssen. Vom Richter über den Arzt bis hin zum Minijobber werden alte Stereotypen auskramt und als „Flüchtlingsproblematik“ umbenannt. Die Frage an all diejenigen, die sich für eine „reine, differenzlose, monotone Gesellschaft“ einsetzen lautet: Sind Sie bereit auf Pizza, Sushi und Döner zu verzichten?
Wollen Sie wirklich nur noch Urlaub im Schwarzwald oder an der Ostesse machen?
Mögliche weitere Fragen würden den Rahmen sprengen.
Das entscheidende ist: Eine Gesellschaft kann sich nur von innen heraus öffnen, demokratisieren und stabilisieren! Hierfür bedarf es jedoch immer wieder Akteure, die „Gedenktage“ nicht nur einmal jährlich initiieren, sondern diese zum Alltag werden lassen.